Umfahrung Suhr: BVA fordert weniger Kulturlandverlust, auch bei Ausgleichsmassnahmen

18.06.2020

Der Vorstand des BVA fordert bei der Umfahrung Suhr eine klare Begrenzung des Verlustes von Fruchtfolgeflächen sowohl beim Strassenbau wie auch bei den Ausgleichsmassnahmen. Die Ausdohlung von zwei Bächen lehnt der BVA ab und setzt auf Aufwertungen bestehender Flächen.

Die Idee einer Umfahrungslösung für Suhr besteht seit Jahrzehnten. Zur Entlastung des Suhrer Zentrums vom Verkehr und zur verbesserten Anbindung des Wynentals an das übergeordnete Strassennetz bestehen im Richtplan Einträge zu einer Ostumfahrung und einer Südumfahrung Suhr. Mit der Gesamtplanung Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr VERAS mit Zeithorizont 2040 wird der Siedlungs- und Wirtschaftsraum vom Durchgangsverkehr entlastet und Freiräume für die Siedlungsentwicklung geschaffen. Weiter werden die Anbindung des Wynentals an die A1 und nach Aarau sowie das Velonetz für den lokalen und regionalen Verkehr verbessert. So steht es in den Anhörungsunterlagen.

Nicht über 3 Hektaren
Der BVA anerkennt den Handlungsbedarf, wie er in seiner Stellungnahme ausführt, verlangt aber eine klare Begrenzung des Verlustes an Fruchtfolgeflächen. Dem vorgesehenen Antrag 1.3 (Reduktion Fruchtfolgefläche (FFF) von 3.5 ha) kann der BVA deshalb keine Zustimmung in Aussicht gestellt werden. Aktuell geht man in der Planung von einem Verlust von 2.73 ha FFF aus. Dazu wäre keine Richtplananpassung nötig. Es soll in der weiteren Planung alles darangesetzt werden, dass die Grenze von 3 ha als richtplanrelevante Grösse nicht überschritten wird und zwar inkl. der ökologischen Ausgleichsmassnahmen, die der BVA zum Gesamtprojekt zählt.

Ökoflächen aufwerten statt ausdehnen
Auf die Problematik der Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen auf Kulturland hat der BVA schon mehrmals hingewiesen. Auf der einen Seite gilt es das Kulturland bestmöglich zu schonen, auf der anderen Seite werden genau dort Ersatzmassnahmen geplant. So würden wohl die geplanten Ausdohlungen des Obertelbaches und des Gänstelbaches Fruchtfolgeflächen beanspruchen. Dagegen wehrt sich der BVA in aller Form. Was der BVA unterstützen kann, ist die Aufwertung bestehender Biodiversitätsförderflächen, die in der Region zahlreich vorhanden sind. Damit kommt der BVA dem Grundsatz nach, Qualität vor Quantität.

Betroffene ernst nehmen
Abschliessend weist der BVA darauf hin, dass auf der einen Seite von der Umfahrung zahlreiche Menschen profitieren und im Verhältnis wenige zusätzlich belastet werden. Die Bedürfnisse der zusätzlich belasteten Menschen sind deshalb bestmöglich zu berücksichtigen. So etwa der von der Südumfahrung stark betroffene Landwirtschaftsbetrieb Koch.

Ralf Bucher
Geschäftsführer