Die Referierenden des Grossanlasses Bienenfreundliche Landwirtschaft vlnr. Andreas König, Präsident Verband Aargauer Bienenzüchtervereine, Bea Vonlanthen, Projektleiterin, Markus Dieth, Regierungsrat, Christoph Hagenbuch, Präsident und Ralf Bucher, Geschäftsführer des Bauernverband Aargau.

Anstossen auf das erfolgreiche Bienenprojekt

2.09.2022

Ende August fand an der Liebegg ein Infoanlass zum Ressourcenprojekt Bienenfreundliche Landwirtschaft im Aargau statt. Nach sechs Jahren Umsetzungszeit wurde die Wirkung der Massnahmen auf die Bienen vorgestellt und über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Imkern und Landwirten berichtet.

347 Aargauer Landwirtschaftsbetriebe und über 250 ImkerInnen haben am Ressourcenprojekt «Bienenfreundliche Landwirtschaft im Aargau» teilgenommen und während sechs Jahren Massnahmen zur Förderung der Honig- und Wildbienen im Kulturland umgesetzt. Ziel des Projekts war zu prüfen, welche Massnahmen wirkungsvoll und für Landwirtschaftsbetriebe umsetzbar sind. Die Massnahmen werden noch bis Ende 2022 umgesetzt. Es folgen zwei Jahre, in welchen die Wissenschaft die Wirkung der Massnahmen und die neuen Erkenntnisse auswertet.

Regierungsrat Dieth unterstrich die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft und hat sich bei den beteiligten LandwirtInnen und ImkerInnen für ihr Engagement bedankt. Der Kanton Aargau gehört zu den fünf wichtigsten Agrarkantonen der Schweiz. Die Landwirtschaft erwirtschaftet einen Produktionswert von über einer Milliarde Franken pro Jahr und ist auf die Bienen angewiesen.

Untersuchungen von FiBL und Agroscope zeigen, dass Sandhaufen bei richtiger Anlage und Pflege von Wildbienen rasch besiedelt werden. Kleewiesen wirken sich positiv auf die Entwicklung von Hummelvölkern aus, indem sie zur Schliessung der Trachtlücke im Sommer beitragen. Von den blühenden Kleebeständen profitieren auch die Honigbienen. Eine positive Wirkung auf bodennistende Wildbienen haben offene Bodenstellen in Rebbergen und in extensiv genutzten Wiesen.

Immer weniger LandwirtInnen sind gleichzeitig ImkerInnen. Eine wichtige Massnahme des Projekts war deshalb, ImkerInnen und LandwirtInnen mittels Informationsanlässen und persönlichen Begegnungen einander wieder näher zu bringen. Dies betonte auch BVA-Präsident Christoph Hagenbuch in seinem Grusswort. So konnten die ImkerInnen und LandwirtInnen gemeinsam einen Wettbewerb ausfüllen, bei dem 50 Lindenbäume verlost wurden. Diese wurden im Frühling 2022 auf verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben gepflanzt.

Das Ressourcenprojekt wurde von Bund und Kanton finanziell unterstützt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen nicht nur der Projektregion dienen, sondern auch einen Gewinn für die gesamte Schweizer Landwirtschaft bringen. Agroscope und FiBL sind nun dabei, die Wirkung der einzelnen Massnahmen auszuwerten und neue Erkenntnisse zusammenzutragen. Ende 2024 werden die Schlussergebnisse vorliegen.

Ralf Bucher
Geschäftsführer