Wildschäden: BVA schlägt mehr Gastjäger vor

3.06.2020

Die Aargauer Jäger haben im letzten Jahr mit 1'934 Wildschweinen so viele Tiere geschossen wie noch nie zuvor. Die Schäden liegen mit Fr. 566'000.— aber immer noch über dem langjährigen Schnitt. Der BVA empfiehlt deshalb den Jagdgesellschaften, Gastjäger einzuladen.

Der BVA dankt den Aargauer Jägern für die gute Arbeit im vergangenen Jahr. Konnten doch fast 2'000 Wildschweine erlegt werden, die insbesondere nördlich der Autobahn massive Schäden verursachen. Zum einen wird dies dem hohen Bestand zuzuschreiben sein, auf der anderen Seite aber auch den neuen technischen Hilfsmitteln, wie etwa der Nachtsichtzielhilfe, die der BVA schon länger gefordert hatte.

Schaden muss weiter reduziert werden
Die Schadensituation ist für Landwirte in Jagdrevieren mit hohen Schäden dennoch kaum zu ertragen. Um diese weiter zu reduzieren, schlägt der BVA vor, Gastjäger hinzuzuziehen. Das funktioniert in vielen Revieren sehr gut, in anderen angeblich weniger. Es gibt jedes Jahr rund 50 neu brevetierte Jägerinnen und Jäger im Aargau, die durchaus mehr zum Zug kommen wollen und gerne auch von Jagdgesellschaften eingeladen würden. Der Kanton Solothurn setzt ab diesem Jahr in Gebieten mit einem besonders hohen Wildschweinbestand ebenfalls auswärtige Jägerinnen und Jäger ein.

BVA gelangt an Regierungsrat
Der BVA ist denn auch mit dem Anliegen an den zuständigen Regierungsrat Stephan Attiger herangetreten und hat vorgeschlagen, dass in Revieren mit grossen Wildschäden (Stufe 1) und ausserordentlichen Schadensituationen (Stufe 2) die jagdlichen Verpflichtungen mit sinnvollen Massnahmen zu erweitern wären. So könnte die Jagdgesellschaft etwa verpflichtet werden, während der Jagdsaison mehrere Gastjäger einzuladen und ihnen die Möglichkeit bieten, Schwarzwild zu jagen. In seinem Antwortschreiben weist Regierungsrat Attiger darauf hin, dass bereits viele Gastjäger eingesetzt werden, verspricht aber, in den anstehenden Gesprächen mit den Jagdrevieren das Anliegen zu thematisieren. Der BVA wird das Thema im Auge behalten.

Ralf Bucher
Geschäftsführer