Foto: Wärmebild eines Rehkitzes im Gras (zVg www.rehkitzrettung.ch)

Rettet die Rehkitze!

7.05.2019

Auch dieses Jahr engagieren sich wieder weit über 1000 Aargauer Jäger und Bauern für den Wildtierschutz. Im Vordergrund steht nach wie vor die gute Kommunikation zwischen den beiden Parteien. Sei es mittels Verblenden oder mittels Drohne, das Rehkitz verdient eine Chance!

Die Stiftung Wildtiere Aargau setzt sich seit vielen Jahren für die Wildtiere und deren Schutz ein.
Das augenfälligste Projekt dieser Stiftung, in der auch der BVA vertreten ist, ist der Schutz der Tiere vor dem Mähtod. Ein Anliegen, das sowohl Bauern wie auch Jägern sehr wichtig ist.

Traditionelle Methode mit Verblenden
Beim Eintreffen des Landwirts mit Traktor und Mähmaschine auf dem Feld, muss dieses frei sein von Jungtieren. Dies erreicht man mit dem sogenannten Verblenden des Feldes. Diese Stangen mit auffälligen weissen Säcken o.ä., werden meistens durch die Jäger am Vorabend des Mähtags aufgestellt. Das signalisiert der Geiss, dass etwas nicht in Ordnung ist und sie wird das Kitz wieder aus der Wiese holen. Auch hilfreich ist das Anmähen am Abend vor dem eigentlichen Schnitt, damit die Rehgeiss alarmiert wird.

Wichtig ist die gute Information des Landwirts an die Jäger. Diese sind darauf angewiesen das Schnittdatum möglichst früh zu kennen. Setzen Sie sich mit Ihrem Jäger frühzeitig in Verbindung und besprechen Sie miteinander das Vorgehen!

Rettung mittels Drohne und Wärmebildkamera
Die Stiftung Wildtiere Aargau setzt sich im Moment auch mit einer neuen Technik der Rehkitzsuche auseinander. Statt dem Verblenden oder dem noch mühsameren Absuchen zu Fuss, bietet sich auch die Lokalisierung der Kitze per Drohne an. Mit einer Wärmebildkamera versehenen Drohne kann man in wenigen Minuten feststellen, ob sich in einem Feld ein Kitz befindet. Diese Methode ist mühelos und sehr effizient, leider stehen aber nur wenige ausgebildeten Drohnenpiloten zur Verfügung. Auf Initiative der Aargauer Jäger sind drei Drohnen im Einsatz, auf privater Basis sind ebenso viele Drohnenpiloten im Einsatz. Von Seiten Landwirtschaft können Einsätze unter rehkitzrettung.ch angemeldet werden. Es ist jedoch zu befürchten, dass es Engpässe in der Suche geben wird. Die Drohnensuche ist nur in den frühen Morgenstunden möglich, da sich mit der aufgehenden Sonne auch die Umgebung aufwärmt und die Kitze auf dem Monitor nicht mehr ersichtlich sind.  

Fredi Siegrist
Fachmitarbeiter Standesvertretung BVA