Regierungsrat bestätigt schädliche Folgen der Agrarinitiativen

28.05.2021

In seiner Beantwortung der Interpellationen zu den extremen Agrarinitiativen weist der Regierungsrat auf die schädlichen Folgen für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft hin. 25 % weniger Regionalprodukte und einen negativen Effekt für die Umwelt würden erwartet, bestätigt die Kantonsregierung. Zielführender ist das neue Pestizidgesetz.

Zwei überparteiliche Interpellationen aus bäuerlichen Kreisen und eine der GLP-Fraktion wurden im März zu den Agrarinitiativen eingereicht. Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat diese nun beantwortet und teilt die Bedenken der bäuerlichen Kreise bezüglich den negativen Auswirkungen auf die Land- und Ernährungswirtschaft, aber auch auf die Umwelt. Die Trinkwasserinitiative wird als Experiment eingestuft, dessen Ausgang und Auswirkungen auf die Umwelt nicht vorhersehbar sind. Viel zielführender für eine Verbesserungen der Umweltwirkung der Landwirtschaft erachtet der Regierungsrat den Weg des Bundes mit zahlreichen Massnahmenplänen und der beschlossenen Absenkpfade bei Pflanzenschutzmitteln und bei den Nährstoffen.

Lebensmittel müssten vermehrt importiert werden und würden teurer
Der Regierungsrat schätzt, dass zwischen 90 und 95 % der Betriebe im Aargau von den Initiativen betroffen wäre und rund 25 % weniger Regionalprodukte produziert würden. Zu einem grossen Teil seien auch die Biobetriebe betroffen, etwa weil sie auch Pflanzenschutzmittel einsetzen und auf Futterzukäufe angewiesen seien. Weiter teilt der Regierungsrat die Bedenken der Interpellanten, dass Betriebe mit Spezialkulturen wie Obst, Gemüse und Reben stark betroffen wären. Unabhängig vom Preisniveau könnten gewisse Produkte wie beispielsweise Spinat, Bundzwiebeln oder Schnittsalate kaum mehr mit einem vertretbaren Aufwand angebaut werden. Weiter bestätigt der Regierungsrat, dass gerade die Pestizidinitiative zu höheren Preisen für Lebensmitteln führt. Aus all diesen Gründen lehnt der Regierungsrat die Initiativen ab, wie er am 12. März bekannt gab.

Ralf Bucher
Geschäftsführer

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