Mit Fleiss zum Erfolg - Danke für Ihr Engagement!

14.06.2021

BVA Präsident Christoph Hagenbuch äussert sich zum Ausgang der beiden Agrarinitiativen. Selbstverständlich nahm er den Ausgang der Abstimmung mit Genugtuung zur Kenntnis. Im folgenden Artikel hat er das Wort.

Wohl noch nie in der Geschichte des BVA und seiner Vorgängerorganisation ALG musste die Landwirtschaft einen so wichtigen Abstimmungskampf führen. Es ging um viel, für viele Betriebe ging es bei der Trinkwasser-Initiative um Sein oder Nichtsein. Eine Annahme der beiden Initiativen hätte zu einer massiven Schwächung der einheimischen Landwirtschaft geführt, verbunden mit einem Rückgang der inländischen Produktion sowie einer Steigerung der Nahrungsmittelimporte. Umso erfreuter durften wir am gestrigen Abstimmungssonntag das für uns positive Resultat zur Kenntnis nehmen.

Ein herzliches Dankeschön für das grosse Engagement
Die Beteiligung am Wahlkampf war phänomenal. Der BVA bedankt sich bei seinen Mitgliedern für das ausserordentliche Engagement, das sie an den Tag legten. Sowohl beim Aufstellen von Werbematerial, bei der Teilnahme an Standaktionen, bei der aktiven Mithilfe in den verschiedensten Bereichen - überall stiessen die BVA-Mitarbeiter auf den Goodwill der Mitglieder. Ein grosser Dank geht auch an all jene, die sich an der Kampagne mit einem finanziellen Zustupf beteiligt haben. Herzlichen Dank für das Engagement!

Alle sind in der Pflicht
Die bereits laufende Vernehmlassung zum neuen Pestizid-Gesetz zeigt, wie die Landwirtschaft der Zukunft ausgerichtet sein soll. Wir sind in der Pflicht, uns stetig zu verbessern und unsere Umwelteinflüsse bestmöglich zu minimieren, und diese Herausforderung nehmen wir an. Gleichzeitig werden wir die Käufer unserer Produkte daran erinnern, dass auch sie in der Pflicht stehen. Die Konsumentinnen und Konsumenten können jeden Tag am Ladenregal entscheiden, welche Landwirtschaft sie wollen. Im Laden das Billigste zu kaufen und sich danach über die Landwirtschaft auszulassen, das ist nicht aufrichtig. Hier werden wir ansetzen. Nicht nur wir Landwirte, sondern wir als Gesellschaft sollen und können uns Gedanken zu unserem ökologischen Fussabdruck machen und wir können gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um diesen zu verkleinern. Weiter kommen wir nur, wenn wir faktenbasierte Diskussionen führen und sämtliche Gesellschaftsbereiche kritisch durchleuchten und nicht nur eine Branche an den Pranger stellen. Auch von daher freut mich das Abstimmungsresultat. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung will nicht die Landwirtschaft an den Pranger stellen, sondern will mit den Bauern gemeinsame Lösungen erarbeiten und respektiert das grosse Engagement im Bereich Nachhaltigkeit, welches die Bauernfamilien bereits heute an den Tag legen.

Gräben innerhalb der Landwirtschaft?
In der Berichterstattung von gestern Sonntag war die Rede von Gräben innerhalb der Landwirtschaft. Ich bezweifle, dass sich wirklich Klüfte aufgetan haben. Klar, innerhalb der Landwirtschaft gab es vereinzelt auch Befürworter der Initiativen. Ich bin aber überzeugt, dass dies nicht zu offenen Gräben innerhalb der Landwirtschaft führen wird. Wir Bauernfamilien sind in erster Linie zuständig für die Nahrungsmittelproduktion in unserem Land. Diese Aufgabe meistern die Betriebe auf unterschiedlichste Art und Weise. Neben den Vorlieben der jeweiligen Betriebsleiter spielen für die jeweilige Betriebsausrichtung insbesondere auch die nachfrageseitigen Marktgegebenheiten eine zentrale Rolle. Mit Toleranz und Respekt für die Berufskollegin und den Berufskollegen und für deren Betriebsausrichtung geben wir jenen keine Munition, die diesen Graben innerhalb der Landwirtschaft gerne sehen würden und versuchen, Keile zwischen die Bauern zu treiben.

Christoph Hagenbuch
Präsident BVA