Messkosten bei PV-Anlagen entfallen teilweise

Ab Juni 2019 dürfen die Netzbetreiber auch den Kunden mit vor 2018 eingesetzten Lastgangmessungen mit automatischer Datenübermittlung die Kosten dieser Messungen nicht mehr separat in Rechnung stellen. Das hat der Bundesrat im Rahmen der Änderung der Stromversorgungsverordnung beschlossen. Immerhin waren das jährlich rund Fr. 800.—, welche für PV-Anlagen über 30 kVA anfielen. Sollten BVA-Mitglieder trotzdem eine Rechnung erhalten, so können sich diese beim BVA melden.

30 kVA bleibt entscheidende Grenze
Nichtsdestotrotz sollte gut überlegt sein, ob neu eine Anlage über 30 kVA installiert werden sollte, insbesondere, wenn die Grösse nur wenig über dieser Grenze liegt. Nach wie vor gilt nämlich ab 30 kVA die ESTI-Vorlagepflicht, die externe Beglaubigung oder in vielen Fällen ein sogenannter NA-Schutz, was alles zusätzliche Kosten verursacht. Im Weiteren bleibt die Auflage bei Eigenverbrauchsanlagen, die Produktion zuerst zu messen und erst dann den Eigenverbrauch geltend zu machen. Das bedeutet weiterhin zwei kostenpflichtige Lastgangmessungen. Je nachdem kann auch die Netzkapazität ein Problem sein.

Beratung ist empfehlenswert
Es empfiehlt sich heute, eine detaillierte Lastganganalyse durchzuführen, um den Eigenverbrauch genauer abschätzen zu können. Bei Tagesverbräuchen von über 40'000 kWh (Hochtarif) kann sich eine grössere Anlage häufig rechnen. Eine verbreitete Möglichkeit ist eine höhere Modulleistung von bis zu 45 kWp bei gleichzeitig bestehender 30 kVA Wechselrichterleistung. Der Ertrag bleibt gut, die Gestehungskosten sinken aber aufgrund des Skalaeffekts massgeblich. In jedem Fall empfiehlt sich eine gute Beratung. Der BVA verweist dabei auf seine beiden Partner, die MBR-Solar und die Alectron.

Ralf Bucher
Geschäftsführer