Kurzfilme gegen das Unwissen

Warum blockieren Bauern mit ihren langsamen Traktoren immer zur dümmsten Zeit die Strassen? Wofür sollen die hässlichen Plastikfolien über den Kirschkulturen gut sein? Warum müssen Bauern ausgerechnet am Wochenende Lärm machen und heuen? Meist ist es Unwissen, das Laien zu irritierenden und ärgerlichen Fragen und Vorwürfen provoziert. Schon seit längerem lässt sich das Phänomen beobachten: In der Bevölkerung schwindet das Wissen zur landwirtschaftlichen Produktion, und mit ihm das Verständnis und die Akzeptanz. Dem will der BVA mit einer neuen Aufklärungskampagne entgegenwirken.

Natürlich und sympathisch
Die Idee: Filme geben wichtige Hintergrundinformationen und beantworten kritische Fragen zur landwirtschaftlichen Produktion – kurz und bündig. Die Filme, die jeweils nur rund eine Minute lang sind, werden unter dem Titel «Aaha! –So funktioniert die Aargauer Landwirtschaft» auf der Facebook-Seite der Aargauer Landwirtschaft publiziert. Auf landwirtschaft.ag sind die Clips ebenfalls zu sehen. Die Kurzfilme werden laufend aktuell produziert und in loser Folge veröffentlicht. Der Aufbau ist immer gleich: BVA-Mitarbeiterin Melanie Keller stellt zuhanden des Laienpublikums eine Frage in die Kamera. Diese wird anschliessend von einem Landwirt kompetent beantwortet.

Einer von ihnen ist Othmar Strebel. Der Landwirt bewirtschaftet den Hof gleich neben der Geschäftsstelle des BVA. Nicht nur deshalb ist er das perfekte Gesicht der neuen Kampagne. Strebel spricht Klartext und erreicht das Publikum mit seiner natürlichen und sympathischen Art.

Einfache und einleuchtende Antworten
Beim ersten Filmdreh steht er in seiner Kirschenanlage und koordiniert die Helferinnen und Helfer bei der Montage des Witterungsschutzes. Die Plastikblachen über den Kulturen sorgen immer wieder für Kritik aus der Bevölkerung. Während Othmar Strebel die Plastikfolie in die richtige Position rückt, erklärt er, was mit seinen Kirschen ohne das schützende Dach passieren würde: «Sie würden bei Regen oder Hagel platzen, und ich müsste deutlich mehr Fungizide einsetzen.» Eine einfache und einleuchtende Antwort, die das Publikum hoffentlich überzeugt.

Patrick Schellenberg
Marketing und Kommunikation