Erfreuliches Resultat bei der Massentierhaltungsinitiative

28.09.2022

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat am letzten Sonntag der unnötigen Massentierhaltungsinitiative mit 63 % Nein-Stimmenanteil eine klare Abfuhr erteilt. Im Kanton Aargau war der Nein-Stimmenanteil sogar noch leicht höher, er lag bei 64.5 %. Der Einsatz hat sich gelohnt.

Die Stimmbevölkerung sagt damit Nein zu einem staatlichen Angebotsdiktat. Dies im Wissen darum, dass das von der Initiative geforderte Angebot bereits heute von uns Bauern produziert wird und im Laden jederzeit gekauft werden kann. Würden nämlich alle Ja-Stimmenden in Zukunft nur noch Bio-Lebensmittel kaufen, so könnten sich die Bio-Landwirte über eine markante Steigerung des Absatzes freuen. Zahlreiche Landwirte könnten ihre Tiere noch tierfreundlicher halten, weil dann der Markt ihre Produkte endlich aufnehmen und gegenüber den Landwirten fair abgelten würde.

Den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden
Für die Aargauer Landwirtschaft ist der deutliche Entscheid eine Bestätigung. Das Tierwohlniveau in der Schweiz ist im weltweiten Vergleich bereits heute sehr hoch und viele Labels gehen mit ihren Anforderungen noch darüber hinaus. Die Schweizer Landwirtschaft stellt auch ohne Massentierhaltungsinitiative für ihre Kunden mehr als ausreichend Fleisch, Eier und Milchprodukte in den höheren und höchsten Label-Kategorien bereit. Und wir Bauern werden auch in Zukunft dieses hohe Niveau halten und dabei in der Nutztierhaltung den Bedürfnissen der Tiere und den Ansprüchen der Gesellschaft bestmöglich gerecht werden.

Nahrungsmittelproduktion ist unsere Kernaufgabe
Die Initiative hätte bei Annahme die inländische Produktion stark reduziert und verteuert, und so die Abhängigkeit von Importen erhöht und die Konsumenten in den Einkaufstourismus getrieben. Darum ist das Abstimmungsresultat auch ein klarer Ausdruck einer Erwartungshaltung seitens des Souveräns an die Landwirtschaft: Nämlich, dass wir Bauern auch zukünftig in erster Linie für die Nahrungsmittelproduktion hier in der Schweiz zuständig sein sollen. Das ist der Kernauftrag auf unseren Betrieben.

Bestätigung erhalten
Wir Bauernfamilien haben am vergangenen Sonntag eine Bestätigung und einen Auftrag gleichermassen erhalten. Die Bestätigung, dass wir mit unserer Nutztierhaltung auf dem richtigen Weg sind und dass die Schweizer Landwirtschaft heute schon die Beste der Welt ist, nehmen wir mit Erleichterung zur Kenntnis. Den Auftrag, auch zukünftig ein hohes Mass an inländischen Nahrungsmitteln für die Schweizer Bevölkerung bereitzustellen, werden wir auf unseren bäuerlichen Familienbetrieben auch in Zukunft mit grossem Arbeitseinsatz und Berufsstolz ausführen.

Herzlichen Dank
Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Ich danke Ihnen im Namen der Aargauer Bäuerinnen und Bauern von Herzen für dieses überaus klare Resultat und diesen Vertrauensbeweis. Beides wird dem Bauernstand auch in Zukunft eine moralische Stütze sein. Denn die Angriffe auf die Landwirtschaft hören mit dem vergangenen Sonntag leider nicht auf. Aber wir Bauern dürfen uns in Zukunft darauf verlassen, dass die überwiegende Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer hinter uns und unseren Produktionsmethoden steht. Diesem Rückhalt werden wir uns dann wieder bewusst werden, wenn das nächste Mal eine besonders laute Minderheit die Landwirtschaft diskreditieren oder aus ideologischen Gründen gewachsene Strukturen zerstören will.

Abschliessend möchte ich Ihnen liebe Bauernfamilien danken. Danken für den erneut grossen Einsatz gegen eine unnötige Initiative. Gemeinsam sind wir stark. Das hat auch dieser Abstimmungskampf wieder deutlich gezeigt. Das stimmt mich für die Zukunft positiv.

Christoph Hagenbuch
Präsident BVA