Argumente gegen die Pestizidfrei-Initiative

3.03.2021

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen fünf Argumente gegen die Pestizid-Initiative vor, die neben der Trinkwasser-Initiative am 13. Juni zur Abstimmung kommt. Es wird für den Ausgang der Abstimmung entscheidend sein, ob die Landwirtschaft es fertigbringt, ihre Argumente an die Stimmberechtigten weiterzugeben.

Die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» will den Einsatz von synthetischen Pestiziden in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft gesamthaft verbieten. Die Händler dürften auch nur noch Lebensmittel importieren, die ohne synthetische Pestizide produziert worden sind. Hier sind 5 Argumente, die gegen die Annahme der Initiative sprechen:

1. Keine Wahlfreiheit oder Verletzung der WTO-Verpflichtungen
Die Schweizer Landwirtschaft dürfte keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, die Lebensmittelindustrie keine synthetischen Biozide mehr einsetzen. Es dürften nur noch Lebensmittel in die Schweiz kommen, welche diese Auflage erfüllen. Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten hätten keine Auswahl mehr, sondern müssten gesamthaft auf diese Art von «Labelprodukt» umstellen. Die Importauflage wäre eine klare Verletzung der WTO-Verpflichtungen der Schweiz.

2. Abwandern von Verarbeitungsbetrieben ins Ausland
Heute verarbeitet die Schweiz viel Kakao und Kaffee. Um den Bedarf der Industrie bei der Annahme der Initiative zu decken, wären 21 Prozent der weltweiten Bio-Kaffeeproduktion und 50 Prozent der weltweiten Bio-Kakaoproduktion nötig. Die Importauflagen zwingen die Lebensmittelhersteller dazu, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern.

3. Das Essen wird massiv teurer
Das Angebot wird staatlich reguliert. Die zusätzlichen Anforderungen erhöhen die Lebensmittelpreise und machen die Schweiz noch mehr zur Hochpreisinsel.

4. Einkaufstourismus wird gefördert
Da die Auflagen nur für die Schweiz gelten und die Preise einseitig steigen, wird der Einkaufstourismus gefördert. Darunter leidet die Schweizer Wirtschaft.

5. Mehr Emissionen und Foodwaste
Der Verzicht auf Herbizide und die Verwendung von biologischen Pflanzenschutzmitteln führen dazu, dass die Felder viel häufiger befahren werden müssen (Hacken, mehr Behandlungsdurchgänge). Weil zudem mit mehr Ausfällen und einer schlechteren Haltbarkeit zu rechnen ist, erhöht sich nicht nur der CO2-Ausstoss der Lebensmittelproduktion, sondern auch der Foodwaste.

Fredi Siegrist
Marketing und Kommunikation

Für den Abstimmungskampf ist der BVA dankbar für jeden Beitrag, der ihn unter der
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Herzlichen Dank!